Status Quo erfassen: Dein Finanzcheck zum Jahresanfang

 

Die frische Energie des neues Jahres eignet sich ganz wunderbar dafür einen Überblick zu bekommen, wie es mit deiner finanziellen Situation steht. Lass uns einmal gemeinsam anschauen, wo du aktuell stehst und wie du das neue Jahr 2023 finanziell für dich nutzen kannst.

 

Schritt 1: VersicherungsCheck

 

Wirf einen Blick auf deine Versicherungen. Wann hast sie zuletzt geprüft oder gewechselt? Ist es wieder mal wieder an der Zeit? Hat sich am letzten Jahr etwas an deiner Situation geändert, z.B. Ausbildung beendet, geheiratet, mit dem Partner zusammengezogen oder ein Kind bekommen? Falls ja, dann ist es wichtig, zeitnah deine Versicherungen komplett durchzuchecken.
 

Wenn sich bei dir nichts gravierendes geändert hat, dann speichere dir gleich jetzt einen Termin mit dir selbst im Kalender, wann du das nächste Mal alle Versicherungen auf den Prüfstand stellst.

 

Für heute reicht der Grobüberlick. Liste einmal auf, welche Versicherungen du hast, und welche Jahresbeiträge zu zahlst. Ich empfehle dir eine Tabelle in folgendem Format zu führen:

Diese kannst du dir ganz vorn in deinen Versicherungsordner ausgedruckt einheften. Künftig hast du dann alle Informationen auf einen Blick.

Schritt 2: Dein Nettovermögen ermitteln

Erstelle dir eine Tabelle, in der du auf der einen Seite alle deine Vermögenswerte auflistest (Bargeld, Geld auf Konten, Wert deines Depots, Wert deiner Immobilien). Auf der zweiten Seite listest du deine Schulden auf. Nutzt du deinen Dispo, hast du irgendwo einen Kredit laufen oder dir etwas von Freuden oder Familie geliehen?
 

Wenn du beides miteinander verrechnest, hast du direkt einen Überblick über deine gesamte finanzielle Lage.

 

Beim Login in diverse Onlinebanken ist dir vermutlich aufgefallen, an wie vielen verschiedenen Stellen du dein Geld lagerst. Frage dich, ob die Anzahl der Konten für deine Zwecke angemessen ist? Bei mir war es so, dass ich vor ein paar Jahren mehrere Girokonten und Tagesgeldkonten eröffnet habe, weil es bei diversen Banken Willkommensboni gab. Hier gilt es aufzupassen, ob inzwischen Kontoführungsgebühren anfallen. Aktuell wirst du kostenlose Konten meist nur noch finden, wenn du diese als Gehaltskonto nutzt, bei dem du einem regelmäßigen monatlichen Geldeingang vorweisen musst.

 

Außerdem teile ich meine Vermögenswerte in risikoarm (Bargeld, Spargelder, Versicherungsvermögen) und risikoreich (Wertpapiere, Immobilien, Kryptos) auf. Damit prüfe ich, wie mein gesamtes Vermögen aufgeteilt ist und ob das meiner aktuellen Risikobereitschaft entspricht.

 

Wenn du meine Tabelle auch nutzen möchtest, dann kannst du dir hier den Vermögensrechner downloaden.

Schritt 3: Budgets prüfen und Haushaltsbuch führen

 

Hast du einen guten Überblick über deine Einnahme und Ausgaben? Führst du bereits ein Haushaltsbuch? Falls ja, dann schau dir doch mal deine Daten aus dem letzten Jahr an - was überrascht dich? Was willst du im neuen Jahr anders machen?

 

Falls du noch kein Haushaltsbuch führst, kann ich dir nur empfehlen damit zu starten. Nimm dir ein Notizbuch, eine Exeltabelle, bestelle dir den kostenlosen Haushaltskalender oder lade dir eine App runter.

 

Logge dich in deinen Onlinebanking-Account ein und erfasse alle bisherigen Zahlungen aus diesem Jahr entweder als Einnahme, als Fixkosten oder variable Kosten.

 

Entscheide für dich, welcher Weg zu dir passt:

 

  • Ab heute möglichst überall mit Karte zahlen, damit du am Monatsende nur deinen Kontoauszug durchgehen musst und die Zahlungen in dein Haushaltsbuch übertragen kannst.
  • Dir ab heute überall, für jede Zahlung, Kassenzettel geben lassen. Diese kannst du in einer kleinen Box sammeln und einmal im Monat/pro Woche ins Haushaltsbuch eintragen.
  • Nach jedem Zahlvorgang die Zahlung direkt in deine Hauhaltsbuchapp eintragen. Irgendwann wird es zur Routine und du hast sofort einen Überblick über deine Finanzlage.

 

Vielleicht arbeitest du mit Budgets oder Sparaufträgen. Prüfe einmal, ob du hier justieren musst. Gab es vielleicht eine Veränderung im Gehalt, sind die Strompreise gestiegen etc.? Vielleicht hast du festgestellt, dass du zum Ende des Monats 100 € übrig hattest? Super, dann richte doch jetzt einen Dauerauftrag auf ein Sparkonto ein (falls du schon einen hast, dann erhöhe diesen). Das kann ein Tagesgeldkonto sein, wo du deine Rücklagen oder für ein konkretes Sparziel sparst oder dein ETF-Sparplan, wo du vielleicht für deine Altersvorsorge Geld anlegst.

 

Schritt 4: Steuererklärung

Prüfe ob du verpflichtet bist eine abzugeben und recherchiere den spätesten Abgabetermin für dieses Jahr.

 

Abgabepflicht: Bestimmte Personen sind verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben, z. B. verheiratete Paare mit der Steuerklassenkombination III/V, Rentner, Selbstständige, Empfängerinnen von staatlichen Leistungen (Arbeitslosengeld, Elterngeld, Kurzarbeitsgeld etc.).

 

Freiwillige Abgabe: alle anderen (Singles, Studierende, unverheiratete Paare) können freiwillig ihre Steuererklärung abgeben. Gerade für diese Zielgruppe lohnt sich die Abgabe, weil es fast immer Geld zurück gibt.

 

Schritt 5: Reflektieren

 Was ist dir bei deiner Finanzanalyse aufgefallen? Willst du etwas ändern? Hast du Sparpotenziale entdeckt? Willst du bestimmte Themen nochmal genauer recherchieren? Was willst du in Bezug auf Finanzen in diesem Jahr lernen oder verstehen? Dann schreibe dir auf, was bei dir konkret ansteht.

 

Die Tipps findest du in ähnlicher Weise auch im Podcast "Geld ganz einfach" von Finanztip. In Folge 70 geht Saidi mit dir den Jahres-Check durch.

 

 

 

 

 

 

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